Ausrüstung & Schutzkleidung

Die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Wächtersbach ist zahlreich und unterschiedlich. Wir wollen Ihnen hier die Ausrüstung an einigen Beispielen erläutern.

Ausrüstung

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Die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Wächtersbach führen eine umfangreiche Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung auf ihren Fahrzeugen mit. Dazu zählen Brechwerkzeuge wie Brecheisen oder das aus den USA stammende Haligan-Tool, Schmutzwasser- und Tauchpumpen, Scheinwerfer und Stative sowie die dazugehörigen Stromerzeuger.

Weiterhin gibt es den hydraulischen Rettungssatz, bestehend aus "Schere und Spreizer", im englischen auch als "Jaws of Life" bezeichnet, und Rettungszylindern. Links im Bild ist das neue Hydraulikaggregat im Geräteraum des HLF 20/16 zu sehen, dass 2011 das vorhandene, ältere Hydraulikaggregat ersetzte. Letzteres ist jetzt auf dem HTLF 16/25 verlastet.

img_0349Die Feuerwehren in Wächtersbach, Aufenau und Wittgenborn sind mit dem sogenannten Gerätesatz Absturzsicherung ausgerüstet. Jeder Gerätesatz besteht aus einem Gurtsystem, einem Dynamikseil und zahlreichen Anschlagmitteln und kommt dann zum Einsatz, wenn Einsatzkräfte in großen Höhen arbeiten, oder die Gefahr des Einsturzes oder Absturzes besteht. Die Ausbildung erfolgt dazu auf Standortebene im Sicherheitszentrum. Die Gerätesätze Absturzsicherung wurden z.B. im Januar 2010 eingesetzt, als das Dach eines Industriegebäudes in Wächtersbach und ein Gebäudedach in Wittgenborn geräumt werden mussten.

Auf dem HLF 20/16 sind auch verschiedene Geräte zum Anheben und Bewegen von Lasten vorhanden. Dazu zählen Lufthebekissen, eine fest eingebaute Winde an der Fahrzeugfront sowie ein Rollgliss (Dreibock mit Flaschenzug). Auf anderen Fahrzeugen sind noch Mehrzweckzüge und Büffelheber.

Zur Belüftung von Einsatzstellen sind auf dem HTLF 16/25 sowie auf dem LF 10/6 der Feuerwehr Aufenau Überdrucklüfter vorhanden, auf dem jetzt in Hesseldorf stationierten LF 8 ist ein Belüftungsgerät verlastet.

Die Feuerwehr Wächtersbach führt auf dem HLF 20/16 Ausrüstung mit, um bei Einsätzen im Gleisbett der Deutschen Bahn die Oberleitungen erden zu können. Zusätzlich ist auf dem Abrollbehälter TH Bahn

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Zur Brandbekämpfung stehen auf jedem Löschfahrzeiug entsprechendes Schlauchmaterial und Amarturen zur Verfügung. Auf jedem Fahrzeug sind Hohlstrahrohre verlastet. Auf dem Bild links zieht man von links nach rechts D-Hohlstrahlrohr, C-Mehrzweckstrahlrohr, in der Mitte C- und rechts B-Strahlrohre. Für die Brandbekämpfung im Innenangriff sind Hohlstrahlrohre Stand der Technik, da sie ein variables Sprühbild besitzen, meistens eine einstellbare Durchflussmenge und als einziges der gezeigten Strahlrohre einen gewissen Schutz gegen Rauchgasdurchzündungen ermöglichen. Zur CAFS (Compressed Air Foam System / Druckluftschaum)- Abgabe gibt es ebenfalls spezielle Strahlrohre. Das HLF 20/16 ist als einziges Fahrzeug in der Lage, direkt, ohne weitere Amarturen, Schaum zu erzeugen. Dies geschieht über eine spezielle Zumischanlage im Fahrzeug, die in den Wasserstrom der Feuerlöschkreiselpumpe Schaummittel und Druckluft mischt.

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Auf dem HLF 20/16 ist die einzige Wärmebildkamera der Feuerwehren der Stadt Wächtersbach verlastet. Die Wärmebildkamera hat sich als hoch effizientes Mittel erwiesen, um komplett verrauchte Räume mit Sichtweiten < 50 cm schnell nach Personen abzusuchen, aber auch um schnell den Brandherd oder Glutnester zu lokalisieren. Im Winter wird sie auch bei Verkehrsunfällen eingesetzt, um die Umgebung nach evtl. aus dem Fahrzeug geschleuderten Personen abzusuchen. Das Bild links zeigt den Blick auf 2 Herdplatten, farblich dargestellt werden die unterschiedlich heißen Temperaturbereiche.

 

 

 

 

Messtechnik

Die Feuerwehr Wächtersbach besitzt zahlreiche Messgeräte für verschiedenste Aufgaben. Dazu gehören unter anderem

  • Indikatorpapier
  • Mehrgasmessgeräte, unter anderem für Sauerstoff, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff, explosionsfähige Atmosphäre
  • Prüfröhrchen für verschiedene Stoffe
  • Photo-Ionisations-Detektor (PID) für gasförmige chemische Stoffe
  • Ionen-Mobilitäts-Spektormeter (IMS) für gasförmige chemische Stoffe und Kampfstoffe
  • Dosis/Leistungs-Messgeräte zur Messung von radioaktiver Strahlung
  • Kontaminationsnachweisgeräte für radioaktive Strahlung

 

Schutzkleidung

In der Feuerwehr Dienstvorschrift 1 (FwDV 1) sowie durch Unfallverhütungsvorschriften und Regelungen der Länder wird die persönliche Schutzausrüstung (PSA) eines Feuerwehrmannes festgelegt.

Die Mindestschutzausrüstung besteht aus einer Feuerwehreinsatzjacke (orange), einer Feuerwehreinsatzhose, Feuerwehrhelm mit Nackenschutz, Feuerwehrschutzhandschuhen und dem sogenannten Feuerwehrschutzschuhwerk. Darüber hinaus wird bei Brandeinsätzen eine Feuerwehrüberjacke und -hose getragen. Dabei handelt es sich um dickere, hitzebeständige Kleidung, die den Träger kurzfristig vor sehr hohen Temperaturen schützt und so ein Überleben bei schlagartiger, unerwarteter Brandausbreitung ermöglichen soll.

Für Einsätze im Bereich der technischen Hilfeleistung ist an den Helmen ein Klappvisier befestig, dass Gesicht und Augen schützt, zusätzlich gibt es noch Schutzbrillen. Bei Arbeiten mit der Motorkettensäge kommt noch Schnittschutzkleidung zum Einsatz.

Für GABC-Einsätze (Gefahrgut, atomare, biologische, chemische Gefahr) gibt es weitere Schutzkleidung, diese wird durch die Feuerwehr Dienstvorschrift 500 geregelt.

Als Körperschutz Form 1 wird eine Kontaminationsschutzhaube bezeichnet, die über der Brandbekämpfungsbekleidung getragen wird.

Körperschutz Form 2 bezeichnet leichte Schutzanzüge, die im Rahmen von ABC-Einsätzen getragen wird. Diese sind nicht gasdicht und nur bedingt flüssigkeitsdicht, können aber z.B. am Dekontaminationsplatz getragen werden.

Körperschutz Form 3 bezeichnet Chemikalienschutzanzüge (CSA). Diese sind gas- und flüssigkeitsdicht und erlauben auch das Arbeiten in sogenannten Ex-Zonen. In Ex-Zonen besteht eine Explosionsgefahr, da dort ein zündfähiges Gas-Gemisch vorhanden ist.

Des weiteren gibt es Schutzausrüstung für Arbeiten auf einem Gewässer, zur Absturzsicherung bei Arbeiten auf Gebäudedächern oder an Dachkanten und den Umgang mit Insekten.

Die Feuerwehr Langenselbold hat vor einiger Zeit eine gute Übersicht über die bei ihr vorhandene Schutzkleidung erstellt. Auf diese Übersicht möchten wir hier an dieser Stelle verweisen.

Schutzkleidung (externer Link, Feuerwehr Langenselbold)

(Feuerwehr Langenselbold)