Die Historie der Feuerwehr Wächtersbach

Sicherheit und Schutz seit 1871
für Wächtersbach und Umgebung
Die Freiwillige Feuerwehr Wächtersbach hat eine lange und stolze Geschichte, die bis ins Jahr 1871 zurückreicht. Im Herbst 1871 gründeten 27 Männer des Turnervereins die Freiwillige Turnerfeuerwehr.
Diese Gründung war der Beginn einer beeindruckenden Entwicklung, denn schon bald stieg die Mitgliederzahl auf 120 Männer, was bemerkenswert war, da Wächtersbach damals nur etwa 1200 Einwohner hatte.
Im Laufe der Jahre entstanden auch in den umliegenden Stadtteilen eigene Feuerwehren. So wurde 1887 die Freiwillige Feuerwehr Hesseldorf gegründet, 1892 folgte die Freiwillige Feuerwehr Weilers. Während des Ersten Weltkriegs (1914-1918) und des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) wurde die Feuerwehr Wächtersbach durch Mitglieder der Pflichtfeuerwehr und Jugendliche unterstützt, da viele der aktiven Feuerwehrmänner im Krieg dienten. Mehrere dutzende Feuerwehrmänner aus Wächtersbach sind in beiden Kriegen gefallen.
Bis 1940 bestand die Ausrüstung der Feuerwehren meist aus hand- oder mechanisch betriebenen Pumpen, die auf einem Wagen montiert waren. Diese wurde von den Wehrmännern oder durch Pferde zur Einsatzstelle gezogen.
1941 wurde die "Gruppe" (9 Mann) in der Feuerwehr eingeführt. Bei einer Vorführung dieses Konzeptes in Gelnhausen siegte die Feuerwehr Wächtersbach und bekam deswegen ein Löschgruppenfahrzeug 8 zugeteilt. Als Folge der Zuteilung des LF 8 mussten sich die Feuerwehrmänner verpflichten, von nun an bis zu 200 km entfernte Brände zu löschen. So wurden auch Brände nach Bombenangriffen in Hanau, Frankfurt und Kassel durch die Wächtersbacher Feuerwehrmänner gelöscht.
Allerdings wurden durch Luftangriffe auch genügend Brände in Wächtersbach ausgelöst, desweiteren wurden auch Züge und LKW von Jagdbombern angegriffen und in Brand geschossen. Exemplarisch sei hier der Brand eines Munitions- und Treibstoffzuges in Salmünster genannt, der von Wächtersbacher Feuerwehrmännern gelöscht wurde.
In den Jahren danach wurden alle Wächtersbacher Feuerwehren weiter ausgerüstet, es wurden weitere Lösch- und Tragkraftspritzenfahrzeuge angeschafft, ab 1945 gab es Atemschutzgeräte.
Als Folge davon wurden dann auch die Gerätehäuser zu klein, so wurde zum Beispiel in Wächtersbach 1957 in der Bahnhofsstraße ein neues Gerätehausgebaut, 1971 wurde es durch das heutige Gerätehaus in der Gelnhäuser Straße abgelöst, da mittlerweile wieder neue Ausrüstung dazu gekommen war
Zwischenzeitlich kamen aber auch zahlreiche neue Aufgaben auf die Feuerwehr Wächtersbach hinzu. Neben der Technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen wurden in Wächtersbach Fahrzeuge für Gefahrgutunfälle (Gerätewagen Gefahrgut ab 1994) und Einsätze mit radioaktiven Stoffen (Gerätewagen Strahlenspürtrupp).
2004 wurde ein neues Fahrzeugkonzept in Wächtersbach eingeführt; ein Tanklöschfahrzeug und der Rüstwagen wurden durch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20/16) ersetzt. So war im Rahmen der Unfallrettung immer Löschwasser und ein hydraulischer Rettungssatz an der Einsatzstelle vorhanden.
Ende der 2000er wurden im Rahmen des Fahrzeugkonzeptes des Main-Kinzig-Kreises in Wächtersbach Wechsellader-Fahrzeuge und Abrollbehälter (AB Bahn, AB Atemschutz) stationiert und Wächtersbach Bestandteil des Atemschutzverbundes.
Die 2010er-Jahre standen vor allem im Zeichen des Digitalfunks. Zuerst wurden die tragbaren Analogfunkgeräte durch Digitalfunkgeräte ersetzt, anschließend folgten die Fahrzeugfunkgeräte und zum Abschluss wurde die Alarmierung auf digitale Funkmeldeempfänger umgestellt.
Zum Ende des Jahres 2020 wurde die erste Drehleiter der Feuerwehr Wächtersbach vom Hersteller in Ulm abgeholt und nach umfangreicher Ausbildung Mitte 2021 in Dienst gestellt.
Heute ist die Freiwillige Feuerwehr Wächtersbach eine moderne, gut und umfangreich ausgestattete Organisation, die sich weiterhin für die Sicherheit der Bürger einsetzt und eine wichtige Rolle in der Gemeinschaft spielt.